30.08.2016
DITIB
Kreistags"spitzen"kandidaten waren zu besuch in der DITIB GemeindeNortheim.
Die DITIB Gemeinde Northeim ist ein Verein mit 130 zahlende Mtgliedern und einem weitgrößeren Kreis an Muslimen, die sich zur DITIB dazu zählen. Zum wichtigsten Gebet der Gemeinde, dem Freitagsgebet zählt die Moschee wöchentlich 50 bis 70 Teilnehmer. Eigentlichist es die Pflicht eines jeden Muslims am Freitag zum Gebet zu gehen, allerdings ist dies durch Arbeitszeiten nur den wenigsten möglich. Die meisten Gemeindemitglieder in Northeim kommen aus der Türkei, es sind aber auch Syrer und Afghanen unter den Moscheebesuchern. Als sunitische Gemeinde ist die Auslegung des Korans durch die DITIB liberaler. Die unterschiedlichen Auslegungen kommen durch das Werk der verschiedenen Propheten zu stande. In Deutschland sind mehr als 70% aller Moslems Sunniten.
Um die 900 DITIB Gemeinden gibt es in Deutschland, 90 davon in Niedersachsen. Hauptsitz von DITIB Deutschland ist die Gemeinde in Köln. Die Predigt zum Freitagsgebet kommt von DITIB Deutschland und wird in jeder Gemeinde gleich vorgelesen. Geschrieben wird sie von der DITIB Predigtkomission. Wer es nicht zum Freitagsgebet schafft, oder noch mal nachlesen will, oder auch einfach nur Interesse hat kann sie auch im Internet finden und jeder Zeit nachlesen. In der Northeimer Gemeinde wird die Predigt sowohl auf türkisch als auch auf deutsch gehalten. Besonders wichtige Ansagen in der Moschee werden auch auf arabisch gemacht, was allerdingsvon kaum jemandem in der Gemeinde gesprochen oder verstanden wird.
Das jetztige Moscheegebäude der DITIB Northeim wurde 2008 von der Gemeinde gekauft. Aus der damaligen Lackiererei wurde dann innerhalb von 7 Jahren die heutige Moschee. Die Renovierung, des nun barrierefreien Gebäudes, wurde nicht nur von der Gemeinde eigenständig finanziert, auch packten viele selber mit an. Im Umbau steckt viel Eigenleistung der Gemeindemitglieder.
Der Imam der Northeimer Gemeinde kommt aus der Türkei, dort wurde er auch ausgebildet. In Deutschland fehlt es im Moment noch an entsprechenden Lehrstühlen, um Imame auszubilden. Deshalb kommt auch weiterhin der größte Teil der Imame in DITIB Gemeinden aus der Türkei.
Im vergangenen Jahr hat sich die öffentliche Meinung gegenüber DITIB sehr gewandelt, auch in Northeim ist dies auffällig. Immer wieder wird DITIB von verschiedenen Seiten als integrationsfeindlich bezeichnet. Dabei hat die Gemeinde in Northeim viel dafür getan, dass ihre Mitglieder in Deutschland ankommen und zuhause sind. Vorallem wurden im letzten Jahr Deutsch-Sprachkurse für Flüchtlinge angeboten und verschiedene Integrationsmaßnahmen entwickelt, wie zum Bespiel der Flyer “Northeim für Anfänger”. War in den letzten 2 Jahren noch Begeisterung für die DITIB Gemeinde in der Northeimer Öffentlichkeit zu spüren, so sei dies in den letzten Monaten stark zurück gegangen, so die Vertreter der Gemeinde. Herr Püretales von den Northeimer DITIB ist irritiert von den plötzlichins negativ schlagenden Stimmung gegenüber DITIB. Die Gemeinde sei immer bemüht Öffentlichkeit zu schaffen, um den Northeimern zu zeigen, dass man mit dem Islam als Nachbarn gut leben kann. DITIB in Northeim wolle nicht mit allem was in der Türkei passiert in einen Topf geworfenwerden. Es sei aber auch nicht in der Natur einer Religionsgemeinschaft sich politisch zupositionieren. Es ginge der Gemeinde vorallem darum die in Deutschland lebenden Muslime zusammen zu halten und nicht spaltend zu wirken. Ein Bespiel dafür, dass die Gemeinde sich auch selber sehr für den interreligiösen Dialogeinsetzt, ist das geplante Projekt mit dem Namen “Tag des Abrahams”, hier soll ein ökumenisches Dialogforum für Christen, Juden und Muslime entstehen. Als Bitte an die Kommunalpolitik richteten die Vertreter der DITIB noch den Wunsch nach Dialogbereitschaft, die trotz politischer Differenze mit der Türkei auf Bundesebene aufrechtgehalten werden solle. Man habe sich in den letzten Jahren in Northeim willkommen gefühlt, das Interesse an der fremden Kultur und Religion sei groß gewesen, politisches Kalkül dürfe dies nunnicht zerstören. Die grünen Kandidaten bedanken sich sehr für die herzliche Gastfreundschaft und die Möglichkeit des Besuchs der Gemeinde. Es war ein sehr spannender Abend, mit vielen neuenEindrücken und interessanten Gesprächen.
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